Was für Leasingsarten gibt es?
Im Bereich Leasing lassen sich verschiedene Leasingvarianten unterscheiden. Man kann die unterschiedlichen Formen von Leasing nicht nur danach unterscheiden, welche Objekte mit dem Leasing finanziert werden sollen, also ob es sich zum Beispiel um Fahrzeug-Leasing, Maschinen-Leasing oder um Immobilien-Leasing handelt, sondern es gibt noch weitere, etwas grundsätzlichere Unterscheidungsmöglichkeiten.
So unterscheidet man beispielsweise mittelbares (indirektes) und unmittelbares (direktes) Leasing, Finanzierungsleasing und Operate Leasing, Leasing mit Voll- und Teilamortisation sowie Leasingverträge mit Vorleistungen als eine weitere Variante. Das so genannte unmittelbare bzw. direkte Leasing als eine mögliche Variante kommt in der Praxis eher selten vor. Unmittelbares Leasing beinhaltet nämlich, dass der Hersteller eines Produktes gleichzeitig als Leasinggeber auftritt, was selten der Fall ist. Nimmt man zum Beispiel den Bereich Fahrzeug-Leasing, so ist fast immer ein Autohändler bzw. das Autohaus der Leasinggeber und nicht der Automobilkonzern als Produzent des Fahrzeuges. Oftmals haben die Hersteller auch Tochterfirmen (Leasinggesellschaften), die sich um das Leasing kümmern. Beim mittelbare oder indirekte Leasing beinhaltet hingegen eine solche Konstellation, nämlich dass das Leasingobjekt nicht vom Hersteller sondern von einem anderen Unternehmen an den Leasingnehmer vermietet wird. Beim mittelbaren Leasing gibt es demzufolge also drei Vertragspartner, nämlich den Hersteller, das Leasingunternehmen als Leasinggeber und den Kunden als Leasingnehmer.
Desweiteren kann man Leasing in die zwei Hauptarten Operate Leasing und Finanzierungsleasing einteilen. Hier ist das Finanzierungsleasing eindeutig die am häufigsten genutzte Variante. Das Finanzierungsleasing beinhaltet, dass die Mietdauer relativ langfristig ist und zum größten Teil mit der gewöhnlichen Nutzungsdauer des Leasingobjektes identisch ist. In der Praxis ist zum Beispiel das Fahrzeugleasing oder auch das Maschinen- sowie das Immobilienleasing meistens auch gleichzeitig ein Finanzierungsleasing. Beim Operate Leasing handelt es sich hingegen um eine Leasingdauer von selten mehr als einem Jahr. In der Praxis werden im Rahmen des Operate Leasing zum Beispiel Fahrzeuge für ein Jahr vermietet um einen kurzfristigen Bedarf des Leasingnehmers zu decken. Ferner unterscheidet man beim Leasing auch zwischen der Vollamortisation und der Teilamortisation. Bei der Vollamortisation ist es so, dass die Anschaffungskosten und weitere Kosten, die dem Leasinggeber durch das Leasingobjekt entstanden sind, durch das Leasing fast vollständig finanziert und somit ausgeglichen werden.
Nach dem Ende des Leasing-Vertrages ist der Restwert des Leasingobjektes demzufolge nur noch sehr gering. Aus dieser Struktur heraus ergibt sich natürlich die Tatsache, dass die Leasingraten relativ hoch sind, weil diese zusammen mit der Sonderzahlung den gesamten Wert des Leasingobjektes „abdecken“ müssen. Hingegen ist es beim teilamortisierten Leasing so, dass nur ein Teil der Kosten des Leasinggebers während der Leasingzeit gedeckt werden, weshalb hier bei Ende des Vertrages noch höherer Restwert des Leasingobjektes vorhanden ist. Solche Teilamortisationen sind vor allem beim Fahrzeug-Leasing üblich. Leasingverträge mit Vorleistungen sind im Grunde alle Leasingvarianten, bei denen der Leasingnehmer eine anfängliche Sonderzahlung als Vorauszahlung auf die späteren Leasingraten zahlen muss.