Finanzierungsleasing
Der Bereich Leasing lässt sich in zwei verschiedene Sparten einteilen, nämlich in das so genannte Operate Leasing einerseits und in das Finanzierungsleasing andererseits. Die gängig Variante, die auch sicherlich einigen Verbrauchern als Fahrzeugleasing bekannt ist, ist eindeutig das Finanzierungsleasing.
Das Operate Leasing ist eher die seltene Form von Leasing und wird nahezu ausschließlich von Unternehmen wahrgenommen, da die Dauer vom Leasing beim Operate Leasing fast immer unterhalb eines Jahres liegt. Das Finanzierungsleasing ist hingegen deutlich langfristiger angelegt und hier sind Laufzeiten zwischen drei und bis zu mehr als zehn Jahren, wie zum Beispiel beim Immobilien-Leasing, in der Praxis üblich. Typisch für das auch als Finance-Leasing bezeichnete Leasing ist ferner neben der genannten Laufzeiten, dass der Leasinggeber bei dieser Leasing-Variante das so bezeichnete Investitionsrisiko auf den Leasingnehmer überträgt. Der Leasingnehmer hat also alle Risiken zu tragen, welche sich auf das geleaste Objekt beziehen. Das ist zu Beispiel beim Immobilien-Leasing eine Beschädigung an der Immobilie oder beim Fahrzeug-Leasing das Risiko, dass das Fahrzeug zum Beispiel durch einen selbst verschuldeten Unfall beschädigt wird. Bei Fahrzeugen kommt auch noch das Diebstahlrisiko hinzu, aber gegen all diese Risiken kann sich der Leasingnehmer natürlich durch die entsprechende Versicherung schützen.
Typischerweise beinhaltet das Finanzierungsleasing stets eine bestimmte Grundmietdauer, während der das Leasingobjekt vom Leasingnehmer genutzt werden kann. In den meisten Fällen erhält der Leasingnehmer zudem die Option, das Leasingobjekt nach Beendigung der Leasingdauer und des Leasingvertrages käuflich zu erwerben, was ebenfalls eine Eigenschaft vom Finanzierungsleasing ist. Im Gegensatz zum Leasingnehmer hat der Leasinggeber beim Finanzierungsleasing übrigens nur das Kreditrisiko zu tragen, also dass der Leasingnehmer die vereinbarten Leasingraten nicht zahlen kann. Das Finanzierungsleasing zeichnet einige Merkmale aus, welches dieses deutlich vom Operate Leasing unterscheiden. Zu diesen Merkmalen gehören zum Beispiel eine feste Grundleasingdauer, ohne das während dieser Laufzeit ein Kündigungsrecht bestehen würde. Zudem ist das Finanzierungsleasing im Grunde für alle möglichen Leasinggüter anwendbar, während beim Operate Leasing aufgrund der kurzen Dauer das Immobilien-Leasing zum Beispiel natürlich komplett weg fällt.
Weiterhin charakteristisch für das Finanzierungsleasing ist die Tatsache, dass es bei Vertragsablauf verschiedene Optionen gibt, zwischen denen der Leasingnehmer in der Regel wählen kann. Diese Optionen bestehen in der Beendigung des Vertrages und der Rückgabe des Leasinggutes, in der Verlängerung der Leasingdauer (Weiternutzung) und darin, dass der bisherige Leasingnehmer das Leasingobjekt mittels Zahlung des Restwertes kauft und dann der neue Eigentümer ist. Bezüglich der Bilanzierung vom Leasing, bei der es vor allem darauf ankommt wer Eigentümer ist und wer „Mieter“, kann aufgrund der vielfältigen Optionen keine allgemein gültige Aussage beim Finanzierungsleasing getroffen werden.