Big-Ticket-Leasing

· Big-Ticket-Leasing

Im Bereich Leasing gibt es verschiedene Varianten, die vor allem dem Privatnutzer teilweise kaum bekannt sein dürften. Zu diesen Sonderformen bzw. Varianten von Leasing zählt auch das Big-Ticket-Leasing.

Als Big-Ticket-Leasing werden meistens Leasing-Geschäfte vereinbart, die ein sehr hohes Volumen haben, was in den USA auch als „Big Ticket“ im Sinne von „Großes Geschäft“ bezeichnet wird. Daher abgeleitet werden auch in Deutschland Großprojekte, die über den Weg Leasing finanziert werden sollen, häufig als Big-Ticket-Leasing bezeichnet. Diese Art von Leasing ist bezüglich des Volumens demnach nicht mit dem „normalen“ Privatleasing zu vergleichen, im Zuge dessen Privatpersonen oder auch Geschäftsleute zum Beispiel die Anschaffung bzw. Nutzung eines Fahrzeuges finanzieren möchten. Beim Big-Ticket-Leasing geht es vielmehr um die Finanzierung von Schiffen, Flugzeugen oder von größeren Immobilien-Projekten. Demnach liegen die Finanzierungssummen auch nur selten im Bereich von unter 10 Millionen Euro. Im Bereich Big-Ticket-Leasing gibt es verschiedene Anbieter, allerdings bieten bei weitem nicht so viele Unternehmen diese Art von Leasing an, wie es im „kleineren“ Leasingbereich der Fall ist. Manche dieser Anbieter spezialisieren sich auch auf ein bestimmtes Leasingobjekt, also beispielsweise Immobilien oder Transportmittel wie Flugzeuge oder Schiffe. Im Normalfall ist der Leasinggeber entweder eine Tochtergesellschaft einer Bank oder aber ein Unternehmen, welches sich ausschließlich mit dem Leasing beschäftigt.

Nur sehr selten ist der Eigentümer auch gleichzeitig der Leasinggeber, wie es vom Fahrzeugleasing im privaten Bereich bekannt ist. Besonders interessant ist das Big-Ticket-Leasing für größere Unternehmen, die eigentlich stetig auch der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten sind, um größere Projekte zu finanzieren und ihre Marktstellung auszuweiten bzw. zu expandieren. Im Vordergrund stehen bei diesem „Großleasing“ natürlich auch steuerliche und bilanztechnische Aspekte, zudem gibt es meistens bessere Konditionen für den Leasingnehmer als wenn es sich um „Kleinleasing“ im Privatbereich oder bei kleinen Unternehmen handelt.

In der Praxis stellt das Big-Ticket-Leasing für viele größere Unternehmen die beste Möglichkeit dar, um einerseits ein Projekt finanzieren zu können, andererseits aber dadurch keine oder nur geringfügig eigene Kapitalmittel „angreifen“ zu müssen. Ferner hat das Leasing als Finanzierungsvariante im Normalfall auch keinen Einfluss auf die bei einer Bank genutzten Kreditlinie, wie es bei einer alternativen Finanzierung über ein Darlehen sein würde. Somit ist die Leasing-Alternative meistens die optimale Lösung, wenn größere Finanzierungsvorhaben anstehen sollten. Die relativ geringe Zahl von Abietern in dieser Sparte, also die mangelnde Auswahl, ist unter Umständen der einzige negative Aspekt, den man bezüglich des Big-Ticket Leasings anführen könnte.